Storytelling in Videospielen: Die besten narrativen Erlebnisse

  • Hallo zusammen,

    mich würde interessieren, welche Videospiele ihr hinsichtlich ihres Storytellings am überzeugendsten findet. Die narrative Struktur und Charakterentwicklung können oft entscheidend sein, um ein Spiel zu einem unvergesslichen Erlebnis zu machen.

    Gibt es bestimmte Spiele, die für euch durch ihre Geschichte besonders hervorstechen? Welche Erzähltechniken oder narrative Elemente haben euch beeindruckt und warum?

    Ich freue mich auf eure Meinungen und Erfahrungen.

    Viele Grüße,
    Sven

  • Ich muss direkt an „Life is Strange“ denken – keine Ahnung, ob das schon zu oft genannt wurde, aber dieses Spiel hat mich einfach an den Bildschirm gefesselt. Dass man dort mit seinen Entscheidungen so heftig Einfluss auf die Story nimmt… das ist irgendwie mehr als nur „Videospiel spielen“, das fühlt sich wie ein interaktiver Film an. Die Atmosphäre, die Musik, die Dialoge – alles greift so stark ineinander, dass ich teilweise echt vergessen hab, dass ich nur in meinem kleinen Zimmer sitze und nicht mit Max durch Arcadia Bay laufe. Weiß nicht, ob das jeder so erlebt hat, aber diese Mischung aus Coming-of-Age und Mystery hat bei mir voll gezündet. Ist jetzt vielleicht kein Geheimtipp, aber manchmal ist das Offensichtliche halt nicht umsonst so beliebt…

  • Bin ich der Einzige, der beim Thema Storytelling sofort an „The Last of Us” denken muss? Ok, das ist zwar an der Konsole groß geworden, aber ehrlich… der PC-Port ist ja inzwischen da. Diese emotionale Achterbahnfahrt zwischen Joel und Ellie – hab beim ersten Durchspielen mehr Taschentücher verbraucht als bei „Titanic“. 😅 Gerade wie subtil manchmal Infos eingestreut werden, zum Beispiel durch herumliegende Briefe oder kleine Umgebungsdetails… das macht’s irgendwie mega glaubwürdig.

    Bin mir selbst nicht ganz sicher, ob solche „Umgebungsstorys“ (also Lore zum Lesen, ohne Cutscene) für alle zünden. Was meint ihr – lieber viel über Dialoge, oder eher über die Welt und Details Geschichten erleben?
    P.S.: Mein Kater liegt grad AUF der Tastatur, falls irgendwas komisch klingt…

  • Boah, ich häng da irgendwie immer bei „Disco Elysium“ fest… Bin mir nicht sicher, ob das so Mainstream ist wie die anderen, aber für mich war dsa eines der krassesten Story-Erlebnisse, die ich je am PC hatte. Die Art, wie die Gedanken des Charakters mitreden und wie sehr man seinen eigenen Weg spinnen kann, das hat mich echt überrascht. Da sind Story und Gameplay irgendwie total verschmolzen, fühlt sich an wie ein Roman, bei dem man nicht weiß, ob man jetzt der Held oder komplett lost ist. 😅

    Off-Topic: Musste zwischendurch immer wieder an meinen alten Pen-&-Paper-Runden denken… Manchmal war ich echt im Spiel so verwirrt wie im echten Leben nach ’nem langen Arbeitstag.

  • Mir fällt beim Thema Storytelling direkt „What Remains of Edith Finch“ ein – das war für mich so ein Ding, bei dem ich eigentlich nur mal kurz reinschauen wollte und am Ende bis nachts um drei in diesem verfluchten, schiefen Haus rumgeistern musste. 😂 Die Art, wie jedes Familienmitglied durch ein eigenes Mini-Gameplay erzählt wird… ehrlich, manchmal wusste ich nicht, ob ich gerade ein Spiel spiele oder in so einen Haufen interaktiver Kurzgeschichten gerutscht bin. Die Geschichten waren zwar oft traurig, aber halt auch kreativ erzählt: Mal als Comic-Sequenz, mal aus der Ego-Perspektive eines Kindes, bei dem plötzlich alles riesig wird. Für meinen Geschmack ein Paradebeispiel, wie abwechslungsreich Erzählungen in Games sein können!

    Was ich auch total feiere sind Spiele, die mit so richtig unzuverlässigen Erzählern arbeiten. „Spec Ops: The Line“ – nix für schwache Nerven und ehrlich, ich dachte anfangs, das wird nur ein generischer Shooter, aber Pustekuchen! Wie die Story da langsam immer abgedrehter und psychologisch abgefahrener wird, hat mich ziemlich umgehauen. Gerade dieses Gefühl, dass ich als Spieler am Ende gar nicht mehr wusste, ob ich den Figuren oder mir selbst trauen kann… puh, das war heftig. Da hat sich das Storytelling mal so richtig in meinen Kopf gebohrt, und das schaffen nicht viele Games.

    Und apropos Mindf***: „Outer Wilds“ – Leute, wer’s nicht kennt, holt das mal nach, ich schwöre. Das Spiel erzählt ja eigentlich fast gar nix klassisch, sondern setzt komplett darauf, dass man durch Erkundung und pure Neugier die Geschichte nach und nach selbst zusammensetzt. Hier gibt’s keine langen Cutscenes oder so, sondern nur Hinweise, die man sich wie ein verrückter Detektiv selbst zusammenpuzzelt. Das ist für mich so ein Beispiel, wie Games Storys auf ihre ganz eigene (und genial vertrackte) Weise erzählen können, ohne dabei wie ein „Film zum Mitklicken“ zu wirken.

    Bin gespannt, ob ihr eher Team „klassische Story mit Cutscenes“ seid oder lieber auf so experimentelle Herangehensweisen abfahrt!
    P.S.: Ich musste gestern feststellen, dass meine Maus-Taste schon wieder klemmt… und das ausgerechnet bei Edith Finch beim Fische sortieren. Gibt schlimmere Herausforderungen. 😅

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